Mittwoch, 12. Juli 2017

Kleine Schmusebacke Lisa :)

Heute geht es mal nicht um Handarbeiten, sondern um unser Sonnenscheinkratzbürstenkätzchen Lisa :), von der ich heute mal ein bisschen erzählen möchte. Es ist nicht leicht, von ihr ein gutes Foto zu bekommen. Auf der einen Seite, weil sie natürlich oft gerade wegguckt, wenn es knipst, aber oft auch wegen ihrer Fellfarbe. Die Kamera tut sich da immer schwer mit der Belichtung.




Lisa ist eine nicht ganz einfache Katze, die man mit Vorsicht genießen muss. Sie fasst schwer Vertrauen, ist immer auf der Hut, sie erschreckt sich oft, auch bei gewohnten Geräuschen und schnell wird ihr was zu viel, dann gibt es auch schon mal Hiebe ;). Wenn man sie gut kennt, ist das kein Problem, es steht ihr ins Gesicht geschrieben, wenn sie zuschlagen will. Jedenfalls trage ich selten Blessuren davon. Sie läßt sich kaum festhalten, tragen schon gar nicht und leider sind so auch Tierarztbesuche eine Tortur für sie. Selbst für ganz normale Untersuchungen wie ins Maul gucken muss sie betäubt werden. Deshalb geht es dort nur im absoluten Notfall hin. Der ein oder andere kennt das sicherlich auch.
Ich weiß leider nicht, warum sie so ist, wie sie ist. Ich habe sie aus dem Tierheim geholt, da war sie drei Jahre alt, davon ein Jahr im Tierheim. Wer weiß, was sie in jungen Jahren so erlebt hat ... Mit anderen Katzen versteht sie sich nicht, deshalb ist sie eine Einzelkatze. Im Tierheim soll sie eine richtige Prügelkatze gewesen sein.

Manchmal kann sie aber auch richtig irre gucken ;)




Fremde Leute mag sie überhaupt nicht, das wird sogar mit dem Alter immer schlimmer. Während Lisa unsere Besucher früher nur argwöhnisch beschnüffelt und anschließend ignoriert hat (ab und zu wurde sogar ein Streicheln kurz geduldet), wird heutzutage sehr deutlich gemacht, in wessen Revier der unverschämte Besucher eingedrungen ist. Es wird fast nur noch gefaucht und manchmal im Vorbeigehen schon ausgeholt, wenn der Fremde es wagt, zu nah am Kratzbaum vorbeizugehen. Jeder der zu uns kommt, wird gewarnt, die Katze zu ignorieren und nur auf eigene Gefahr anzufassen.
Sie könnte natürlich einfach abhauen und sich in einem anderen Zimmer aufhalten, wenn Besuch kommt, aber das sieht Lisa anders ;).

Das ist die eine Seite von Lisa, mit der man einfach nur umgehen muss und versucht, es ihr so recht wie möglich zu machen.




Auf der anderen Seite ist Lisa so eine unglaubliche Schmusekatze, die fast nie genug kriegen kann.
Wenn sie schmusen will und das will sie oft, dann gibt es keinen Halt.
Besonders gerne wird Lisa am Kopf gekrault.




Es ist eine richtige Freude, zu sehen wie sie das geniesst.
Manchmal drückt sie ihr Köpfchen so fest in die Hand hinein, dass ich richtig gegenhalten muss.




Sehr süß finde ich auch, wie sie ihre Öhrchen immer ganz weit nach hinten und unten dreht, damit möglichst viel Fläche zum Streicheln da ist.




Und höre ich kurz auf, wird maunzend zum Weitermachen aufgefordert.




Also wird weiter gemacht ...




Diese Momente konnte ich nur einfangen, indem ich das gefilmt habe. Deswegen auch die Unschärfe der Bilder.

Ich darf sie übrigens überall anfassen und streicheln. Herr Strickmaus darf Köpfchen und Rücken streicheln und in einigen seltenen Ausnahmefällen auch mal ganz kurz das Bäuchlein.

Lisa hat ein unglaubliches Zeitgefühl. Ihr Abendessen bekommt sie natürlich erst dann, wenn wir zuhause sind. Das variiert fast jeden Tag. Aber am Wochenende steht sie Punkt fünf Uhr bei Fuß und fordert ihr Abendessen. Und zwar solange, bis sie es bekommt. Sie hat uns schon sehr gut erzogen :).




Wenn wir mal einige Tage weg waren und wiederkommen, ist sie total anhänglich und weicht mir nicht von der Seite. Das relativiert sich dann wieder mit der Zeit.
Mir fällt es nicht leicht, wegzufahren, weil sie mit niemand anderem warm wird. Und natürlich, weil ich sie sofort vermisse. Sind es nur ein paar Tage, kommt immer nur jemand zum Füttern vorbei. Sie hat weniger Stress, wenn keine fremde Person da ist. Sind wir bis zu einer Woche oder länger weg, habe ich aber keine Ruhe, wenn nicht permanent jemand da ist. Ich weiß zwar, sie will nicht, aber ich fühle mich wohler, wenn ich weiß, falls sie ihre Meinung ändert, ist jemand da. Leider hat sie ihre Meinung noch nie geändert. Meine "Schwiegermutter" stellt sich dann als Anfauchopfer zur Verfügung und erduldet geduldig all ihre Kapriolen, was ich immer sehr toll finde und wofür ich ihr sehr dankbar bin, denn sonst könnte ich meine Urlaube nicht geniessen.

Ansonsten liegt Lisa gerne und viel genau neben mir, ob da Platz ist oder nicht. Besonders gerne liegt sie auf Fernbedienungen. Ich mag es sehr, wenn sie bei mir ist, auch nachts. Sie schläft überwiegend bei uns im Bett. Ich finde das toll. Und übernachte ich mal woanders, fehlt mir das richtig.
Ich finde es sehr schön, wenn ich aufwache und sehe als erstes ihr süßes Gesichtchen.
Manchmal ist es auch die andere Seite, das ist dann nicht so schön ;).

Wenn ich auf den Balkon gehe und ein bisschen relaxen will, dauert es keine Minute und Lisa ist auch da und macht es sich auf mir bequem.




Eigentlich liegt Lisa auch alleine sehr gerne draußen.




Nur diesen Sommer war sie trotz vieler schöner Tage kaum alleine draußen. Es gibt gerade eine Baustelle, die ist seit Monaten sehr laut. Und gegen abend, wenn es stiller wird, spielen noch sehr viele Kinder draußen, die dieses Jahr aus dem Boden zu sprießen scheinen ;). Vielleicht ist es ihr zu laut. Sie mag es gerne ruhig.

Lisa liebt Schubladen und Schränke. Sobald eine Schranktür geöffnet wird, ist sie da und steckt ihren Kopf und wenn genug Platz ist, sich selbst rein. Die meisten Schubladen kann sie selbst aufmachen. Sie schaut auch gerne in Taschen und überprüft den Inhalt. Wenn ich meine Stricktaschen in Reichweite rumstehen lasse, werden sie jeden Tag kontrolliert :)




Ich habe Lisa vor Jahren mal Pfötchen geben und durch einen Reifen springen beigebracht. Ich mache es mit ihr ehrlich gesagt nur noch selten, aber ich bin jedes Mal fasziniert, dass sie das noch kann.

Ich bin sehr paranoid was Lisas Gesundheit angeht. In den ersten Jahren hatte sie öfter Probleme mit Blasenentzündung und Blasenkristallen. Der letzte Vorfall ist 8 Jahre her und ich kontrolliere noch immer penibel ihre Pinkelhaufen und mache mir sofort Sorgen, wenn die Größe nicht stimmt. Dann schleiche ich oft hinter ihr her und will sie beobachten, was sie aber natürlich immer sofort merkt.




Allmählich merkt man ihr Alter von inzwischen 14 Jahren. Die Verdauung will nicht immer so ... sie wird ruhiger (ein Wirbelwind war sie aber nie), noch verschmuster und sensibler und ein bisschen wunderlich in ihrem Verhalten und Angewohnheiten. Eigentlich genau wie bei uns Menschen :).
Wahrscheinlich passen wir deshalb so gut zusammen.
Jedenfalls lieben wir unsere Katzendame über alles und sind froh, dass wir sie haben! :)

Liebe Grüße
Sandra


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5 Kommentare:

  1. Liebe Sandra!
    Eine schöne Liebeserklärung an Deine Lisa hast Du da heute geschrieben. Und es sind doch etliche schöne Fotos geworden. Ich könnte mir ein Leben ohne Katze auch nicht vorstellen. Unsere Muffin ist ganz anders, als Quendolin war. Quendolin war Deiner Lisa sehr ähnlich. Muffin ist das krasse Gegenteil. Sie lässt sich von jedem streicheln, herumtragen und angreifen. Sie ist einfach nur süss... ich kann Dir nicht sagen, was mir lieber ist. Quendolin war mehr "mein" Kater. Muffin gehört allen.´
    Ganz liebe Grüße
    Karen

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  2. Liebe Sandra,
    wenn Lisa nur deine Liebeserklärung an sie lesen könnte ;-))). Aber sie weiß sicher auch so, dass sie geliebt wird. Ich finde es immer wunderbar, wenn Menschen ihre Katzen mit allen "Ecken und Kanten" akzeptieren und lieben. Meine Kali ist auch eher ein "Kratzbürsten-Modell" und manches Mal musste ich nicken, als ich deinen Bericht gelesen habe. Aber wenn sie dann zu mir kommt, um sich streicheln zu lassen und laut schnurrt - was gibt es schöneres?! Ich wünsche dir noch viele Jahre Freude mit deiner süßen Lisa.
    Viele liebe Grüße
    Ursula

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  3. Meine Lucky war auch so eine schildpattfarbene Katze. Und auch sie war sehr scheu und lies sich nur von uns streicheln. Am allerliebsten hatte sie es, wenn sie auf der Couch neben mir liegen konnte und ich immer mal wieder drüber gestreichelt habe. Besuch war ihr auch zuwider. Aber gekratzt oder gebissen hätte sie nie... Nun ist sie schon ein Jahr tot und ich vermisse sie noch immer, zum Glück lebt ihr Bruder Felix noch bei uns.

    LG

    Sylvia

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  4. Deine Lisa ist ja so süß und sehr hübsch.
    Diese vielen Farben und das schöne Muster im Gesicht, einfach schön.

    Lieben Gruß
    Sarah

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  5. Liebe Sandra

    schön, dass Du Deine Lisa so nimmst wie sie ist. Da ich ein ähnliches "Problemschätzchen" bei mir beherbergen darf - verstehe ich Dich was Tierarzt und Urlaub betrifft sehr gut.

    Ich wünsche Dir noch viele schöne Jahre mit Deiner Lisa

    Ela

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